Online Business Breakfast zum Thema „Arzneimittel- & Impfstoffentwicklung quo vadis“ mit Dr. Elisabeth Lackner, 18. Juni 2020

Elisabeth Lackner © ABF Pharma

Online Business Breakfast zum Thema „Arzneimittel- & Impfstoffentwicklung quo vadis“ mit Dr. Elisabeth Lackner, ZF10, Co – Managing Director der GBA Holding in Hamburg und CEO der GBA Group Pharma Division, 18. Juni 2020

Elisabeth Lackner, Absolventin von ZF10, ist studierte Pharmazeutin und hält einen PhD in Tumorbiologie. Sie hat 10 Jahre den Pharmadienstleister ABF in Wien aufgebaut, zu dessen Kunden die globale Pharma- und Biotechindustrie zählen. 2016 verkaufte sie das Unternehmen
an die deutsche GBA Group, wo sie seither als Geschäftsführerin den Pharmabereich leitet. Darüber hinaus ist Elisabeth auch EU-Qualified Person und hat in dieser Funktion zahlreiche Covid-19 Studien, unter anderem jene des von Josef Penninger gegründeten Biotech Unternehmens Apeiron Biologics, genehmigt.

Elisabeth hat in einem virtuellen Business Breakfast sehr interessante Insights rund um die Entwicklung von Arzneimitteln und Impfstoffen im Allgemeinen, die Antigen und Antikörper Testung sowie mögliche COVID-19 Therapien und COVID-19 Impfstoffe gegeben. Noch nie hat es in der Geschichte der Pharmaindustrie eine solch übergreifende Kooperation von großen Branchenvertretern gegeben. Seit Jänner 2020 sind 622 Medikamente weltweit in Entwicklung; 333 werden davon schon am Menschen getestet, 15 sind Impfstoffe.

Im Normalfall dauert die Zulassung eines Medikamentes 10-15 Jahre. Es sind zahlreiche Testphasen zu durchlaufen: Nach der Präklinischen Phase kommt mit der Phase 1 die erste Testung am Menschen (20-50 Patienten / Probanden; Ziel: Sicherheit ), die Phase 2 (150-200 Patienten / Probanden; Ziel Dosisfindung ), die Phase 3 (bis zu 10.000 Patienten / Probanden ; Ziel: Wirksamkeit und Sicherheit) sowie die Phase 4 nach Zulassung (Ziel Langzeitbeachtung). Die Entwicklung von Impfstoffen ist noch komplexer da es hiebei zu keinerlei Nebenwirkungen beim Menschen kommen darf. Für HIV gibt es bis heute keine Impfung (man geht frühestens 2030 von einem Impfstoff aus), für die Grippeimpfung benötigte die Forschung 30 Jahre Entwicklungszeit, für die HPV Impfung 15 Jahre.

Dass 2020 ein COVID-19 Impfstoff in ausreichender Menge zur Verfügung stehen wird, ist sehr unwahrscheinlich. Es gibt daher nun auch ein Empfehlung des Instituts für Prophylaxe und Tropenmedizin die durch Corona entstandene Impflücke wieder zu schließen und unter anderem den Aufruf, dass Risikopatienten und Gesundheitspersonal sich im Herbst Grippeimpfen lassen sollten, um die Intensivbettenkapazität der Spitäler zu schonen.

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